Wie groß ist die Immobilie eigentlich wirklich? Diese Frage scheint simpel – ist es aber nicht. Denn hinter der Angabe „Wohnfläche: 125 m²“ kann sich in der Praxis eine Vielzahl an Auslegungen, Rechenmethoden und sogar Fehlern verbergen. Gerade beim Verkauf von Immobilien am Niederrhein – z. B. in Kevelaer, Geldern oder Rheinberg – ist eine korrekte und nachvollziehbare Wohnflächenberechnung entscheidend für Vertrauen, Rechtssicherheit und Preisfindung.
🔍 Warum ist die Wohnfläche so wichtig?
Die Wohnfläche ist die Basis für den Verkaufspreis, für Förderungen, Nebenkosten, Versicherungen und den Energieausweis. Bereits wenige Quadratmeter Unterschied können mehrere Tausend Euro Differenz beim Immobilienwert ausmachen – oder sogar zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen, wenn sich nach dem Kauf herausstellt: Die tatsächliche Fläche ist kleiner als angegeben.
Gerichte haben immer wieder geurteilt: Abweichungen von mehr als 10 % zur tatsächlichen Wohnfläche gelten als erheblicher Mangel – mit Anspruch auf Kaufpreisminderung oder Rückabwicklung.
📐 Was zählt zur Wohnfläche – und was nicht?
Die gängigste Berechnungsgrundlage ist die Wohnflächenverordnung (WoFlV) von 2004. Danach zählen u. a.:
✔ Alle beheizbaren und dauerhaft zum Wohnen geeigneten Räume (Wohn-, Schlaf-, Kinderzimmer, Küche, Bad)
✔ Wintergärten, wenn beheizbar
✔ Flure, Abstellräume innerhalb der Wohnung
✔ Terrassen, Balkone, Loggien – zu 25–50 % je nach Nutzbarkeit
Nicht zur Wohnfläche gehören:
✘ Keller, Heizungsräume
✘ Abstellräume außerhalb der Wohnung
✘ Garagen, Carports, Technikräume
✘ Treppen mit mehr als drei Steigungen
✘ Dachschrägen unter 1 Meter Raumhöhe
Räume mit Schrägen werden anteilig berechnet:
- unter 1 m = 0 %
- 1–2 m = 50 %
- über 2 m = 100 %
🏡 Wo wird am meisten falsch gerechnet?
Gerade bei Dachgeschosswohnungen, Wintergärten, Souterrains oder umgebauten Kellerräumen passieren häufig Fehler – teils aus Unwissen, teils aus Schönrechnung. Auch bei nachträglichen Umbauten fehlt oft eine aktualisierte Flächenberechnung. Bei privaten Verkäufen oder alten Bestandsimmobilien ist das Risiko besonders hoch.
Gietmann Immobilien empfiehlt Eigentümern:
- Lassen Sie Ihre Wohnfläche professionell berechnen oder prüfen,
- verwenden Sie nachvollziehbare Grundrisse mit Maßangaben,
- kennzeichnen Sie Sonderflächen (z. B. Terrassen) separat,
- machen Sie keine Schätzungen – Käufer prüfen nach.
Bei Bedarf arbeiten wir mit regionalen Architekten und Aufmaßtechnikern zusammen, um korrekte Berechnungen zu erstellen. So vermeiden Sie Risiken – und schaffen Transparenz für Käufer.
📝 Sonderfall bei älteren Immobilien
Viele Häuser am Niederrhein wurden vor 2004 nach anderen Regeln berechnet – z. B. nach der DIN 283, die u. a. Terrassen komplett ausschloss. Diese Angaben dürfen heute weiterverwendet werden, müssen aber als solche klar gekennzeichnet sein. Auch bei Altverträgen oder alten Exposés empfiehlt sich eine aktuelle Neuvermessung, um Abweichungen zu vermeiden.
Fazit / Ausblick
Die korrekte Wohnflächenberechnung ist kein „Papierkram“, sondern bares Geld wert. Wer zu viel angibt, riskiert rechtliche Probleme – wer zu wenig angibt, verschenkt Marktpotenzial. Gietmann Immobilien sorgt für klare Angaben, überprüfbare Flächen und rechtssichere Unterlagen – damit Sie beim Verkauf Ihrer Immobilie auf der sicheren Seite stehen.